Expertentipp Schilddrüse (3 Produkte)
Schilddrüsenunterfunktion – was tun?
Unsere Schilddrüse ist zuständig für die Produktion von Hormonen, diese sind wichtig für zahlreiche Stoffwechselvorgänge in unserem Körper. Die Schilddrüse hat die Form eines Schmetterlings und liegt unterhalb unseres Kehlkopfes. Aus Eiweiß und Jod stellt sie lebenswichtige Hormone her. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreaose) bildet die Schilddrüse zu wenig Hormone. Das führt zu einer Reihe von Beschwerden, denn die Schilddrüsenhormone regulieren unter anderem das Wachstum, unseren Kreislauf, den Stoffwechsel und haben Auswirkungen auf unser Nervensystem und das psychische Wohlbefinden.
Schilddrüsenunterfunktion – welche Symptome treten auf?
Vor allem der Stoffwechsel verlangsamt sich, wenn Schilddrüsenhormone fehlen. Dadurch können viele unterschiedliche Beschwerden ausgelöst werden, sowohl körperlich als auch psychisch. Allgemein nimmt die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit ab. Die Betroffenen fühlen sich oft energie- und antriebslos. Typisch ist bei einer Schilddrüsenunterfunktion ein eher schleichender, dafür langanhaltender Verlauf, mit anfangs nur leichten Beschwerden. Aus diesem Grund wird eine Schilddrüsenunterfunktion oft erst spät erkannt.
Von einer Schilddrüsenunterfunktion sind am häufigsten Frauen und ältere Menschen betroffen.
Was für Symptome hat man bei einer Schilddrüsenunterfunktion?
- Müdigkeit und Schwächegefühl
- Hohes Schlafbedürfnis
- Gewichtszunahme
- Man friert leichter
- Depressive Verstimmungen
- Lethargie und Antriebslosigkeit
- Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
- Kurzatmigkeit
- Niedriger Puls
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Durchblutungsstörungen mit Kribbeln oder Taubheitsgefühlen
- Reflexe sind verlangsamt
- Kropf oder Struma (vergrößerte Schilddrüse)
- Stimmer heiser und tiefer
- Zunge ist vergrößert
- Trockene Haare (evtl. Haarausfall)
- Trockene Haut und Hautveränderungen
- Brüchige Nägel
- Myxödeme: Patienten wirken „aufgeschwemmt“ durch angeschwollenes Unterhautbindegewebe
- Lidödeme (Flüssigkeitsansammlung in Augenlidern)
- Verstopfung
- Erektionsstörungen
- Sexuelle Unlust
- Menstruationszyklus unregelmäßig
- Regelblutung stärker
- Fruchtbarkeit eingeschränkt
Schilddrüsenunterfunktion: Ursachen
Es kann verschiedene Ursachen haben, dass die Schilddrüse zu wenig Hormone herstellt:
- Entzündung: Dies ist mit Abstand die häufigste Ursache für eine Unterfunktion der Schilddrüse. Durch Entzündungen kommt es zur Zerstörung des intakten Bindegewebes. In der Regel liegt diesem Prozess die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Threoditis zugrunde, bei der die Schilddrüse chronisch entzündet ist. Und bei der der Körper die Schilddrüse fälschlicherweise als fremdes Gewebe ansieht und dagegen Antikörper produziert. Durch die chronische Entzündung wird das Gewebe zerstört, wodurch sich meistens eine schleichende Schilddrüsenunterfunktion entwickelt. Diese ist zwar nicht heilbar, kann aber durch lebenslange Therapie gut behandelt werden. Zu einer Entzündung der Schilddrüse kann es auch manchmal nach Schwangerschaft und Entbindung kommen (postpartale Thyreoiditis) und dadurch zu einer vorübergehenden Schilddrüsenunterfunktion. Bei der Hälfte der betroffenen Frauen heilt diese Entzündung ohne Folgen wieder von ganz alleine aus.
- Angeborene Schilddrüsenunterfunktion: Sie kommt nur sehr selten vor, kann aber beispielsweise durch Jodmangel in der Schwangerschaft ausgelöst werden oder wenn die Mutter selbst an einer Schilddrüsen-Erkrankung leidet.
Die Neugeborene zeigen direkt nach der Geburt typische Symptome einer Unterfunktion. Um diese Erkrankung frühzeitig zu erkennen, werden bei neugeborenen Babys routinemäßig die Schilddrüsenwerte überprüft. Denn sonst kann sich eine Schilddrüsenunterfunktion negativ auf das Wachstum, das Gehirn und die Entwicklung auswirken (Kretinismus). - Entfernung der Schilddrüse oder Strahlentherapie: Bei bestimmten Erkrankungen (Krebs, Knotenbildung, Schilddrüsenüberfunktion) muss die Schilddrüse bestrahlt oder (teilweise) entfernt werden. Dann können auch keine Schilddrüsenhormone mehr produziert werden.
- Jodmangel: Nimmt man nicht genügend Jod über die Nahrung auf, fehlt der Schilddrüse das wichtige Spurenelement, um ausreichend Schilddrüsenhormone bilden zu können. Bei uns in Deutschland tritt Jodmangel aber nur in seltenen Fällen auf. Jodmangel kann dazu führen, dass sich die Schilddrüse vergrößert und sich ein Kropf herausbildet.
- Erkrankungen im Gehirn: In ganz seltenen Fällen sind die Ursachen einer Schilddrüsenunterfunktion Erkrankungen der Hirnregionen, die die Produktion und Verteilung der Schilddrüsenhormone steuern. Die Schilddrüse wird dann nicht ausreichend stimuliert und stellt zu wenig Hormone her.
- Medikamenteneinnahme: Bestimmte Medikamente können als Nebenwirkung eine Schilddrüsenunterfunktion verursachen. Häufig passiert dies z. B. bei der Einnahme von Medikamenten gegen eine Schilddrüsenüberfunktion: sind diese zu hoch dosiert, kann es in der Folge zu einer Schilddrüsenunterfunktion kommen.
Schilddrüsenunterfunktion: Behandlung
Am Anfang der Therapie wird der Laborwert TSH bestimmt. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion, bei der die Schilddrüse selbst die Ursache ist, ist dieser Wert erhöht. (Bei einer Funktionsstörung der zuständigen Hirnregionen ist der TSH-Wert zu niedrig.). Außerdem werden die Schilddrüsenhormonwerte untersucht und ob sich bestimmte Antikörper im Blut nachweisen lassen, die auf die Autoimmunerkrankung Hashimoto Thyreoglobulin hindeuten können. Durch eine Schilddrüsenszintigrafie und eine Ultraschalluntersuchung können weitere diagnostische Möglichkeiten eingeleitet werden.
Eine Unterfunktion lässt sich mit Schilddrüsentabletten häufig gut behandeln, die dem Körper die entsprechenden Hormone zuführen. Durch die tägliche Einnahme verschwinden die Symptome und Beschwerden einer Schilddrüsenunterfunktion häufig wieder vollständig. Eine regelmäßige Blutuntersuchung beim Arzt ist wichtig.
Ist für die Schilddrüsenunterfunktion Jodmangel verantwortlich, lässt sich die Erkrankung durch die Einnahme von Jod beheben. Durch die Ernährung (Fisch, Milchprodukte, Jodsalz) oder spezielle Jod-Nahrungsergänzungsmittel. Wichtig: Die empfohlene Menge an Jod wird nach engmaschigem Screening von einem Arzt bestimmt.
Schilddrüsenunterfunktion – Wann wirken die Tabletten?
Bis der Hormonspiegel im Körper wieder das richtige Level erreicht hat, dauert es ca. zwei bis drei Monate. Je nach Ursache werden die Tabletten nur vorübergehend oder lebenslang täglich eingenommen.
Schilddrüsenunterfunktion – Welcher Arzt ist der richtige?
Zunächst ist der Hausarzt zuständig, bei Schwangeren ist der Frauenarzt der richtige Ansprechpartner. Zuständige Fachärzte für die Schilddrüse sind Endokrinologen, also Fachärzte für Innere Medizin.
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